Freitag, 22. Januar 2010

Er kennt Leute über Leute, die Leute kennen...

Das drückt aus, was er erlebt hat, als er heute sein zukünftiges und neues Zuhause besuchte. Ja, ein Zuhause wird es sein, das steht fest. Er fühlte sich vom ersten Augenblick an sehr wohl, ganz so, als wäre es wie für ihn gemacht. Nein, mitnichten nur das Preis-Leistungsverhältnis mit 200 € Mietkosten für eine wundervolle Umgebung ist unschlagbar. Und ihm gefallen auch nicht nur die Räumlichkeiten, das kleine Zimmerchen, das er dann von Ende April bis etwa Mitte September während seiner ersten Praxisphase im Finanzamt in Würzburg bewohnen wird, die große Wohnküche mit dem schönen runden Holztisch, das schnuckelige Badezimmer mit dem Milchglasfenster zur Küche hin. Ja, es sind vielmehr die Menschen, die dort wohnen. Und der Vermieter. Ein sehr netter, aufgeschlossener Herr, vielleicht in den ausgehenden Fünfzigern. Es sind Leute, mit denen er zu tun haben wird, die in ihrem zugewandten Wesen eine Wärme und Willkommenshaltung leben, durch die er diese Dreier-Wohngemeinschaft als ein Zuhause empfindet. Und genau wegen ihnen war er heute auch zum zweiten Mal in dem neuen Umfeld.

In lockerer Runde mit einer Tasse Kaffee plauderten sie, der schon am längsten dort wohnende Medizinstudent und der Vermieter, und er. Er hörte zwar die meiste Zeit zu, wie es sich ja auch gehört, wenn man irgendwo neu ist, aufmerksam auf das, was die beiden anderen alles so erzählten, doch war er im Inneren außerordentlich angetan von der herzlichen Atmosphäre, die die beiden vor seinen Ohren und Augen entstehen ließen. Sie erinnerten sich in ihrem Gespräch an manche Begebenheit aus den vergangenen fast sechs Jahren, die die Wohngemeinschaft nun schon bestand und in denen der Medizinstudent dort auch lebte, wodurch sich ein eindrückliches Bild der ungezwungenen Zusammengehörigkeit entfaltete, die diese Gemeinschaft von Anfang an zu prägen schien. Eine Zusammengehörigkeit, in der sich Mieter und Vermieter duzen und in der er als Menschenfreund sein Zuhause auf Zeit erleben kann. Zusammengehörigkeit, die am Leben des Gegenübers interessiert ist, die das Gegenüber mit ins Leben einbindet. Und so erzählten sie auch von Leuten, die Leute kennen…

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