Dienstag, 10. April 2007

Wie wohl Wunderbares in Worte fassen?

ich befinde mich in dem kleinen ort fox glacier, westkueste der suedinsel, nahe dem gleichnamigen gletscher...das habe ich ja gestern schon mal erwaehnt. aber was sich so alles dahinter verbirgt, das ist schwer zu beschreiben...es zu erleben ist schon anspruchsvoll - es wirklich zu erleben...und sich nicht nur von gezeichneten pfaden leiten zu lassen, und somit bestenfalls nur nachzuempfinden, ja nachgerade nachzuplappern.

nein, um wirklich ungesagtes aussprechen zu koennen, muss man das unsagbare erleben...regen war angekuendigt, und zwar eindeutig...und was das heisst, hier im regenwaldgebiet, das braucht man eigentlich nicht zu erklaeren...bei 6000 mm durchschnittlichem regenfall pro jahr - wie schon mal erwaehnt.
doch es wurde ein trockener, sehr schoener tag...aber das nur am rande.

doch eine unvorstellbare zutat ist das schon...bewusst ist mir dieses geschenk nicht so recht. denn einen besonderen see, den lake matheson, in dem sich die beiden hoechsten berge neuseelands, der mt. cook und der mt. tasman, spiegeln, zu besichtigen, ist bei regen nicht so schoen...nur ob ich die spiegelungen wirklich sehe?...am abend gestern dicke wolkenschicht...auch in der nacht...regen angekuendigt...
7.30 etwa laufe ich los...sonnenschein...teilweise blauer himmel...ich laufe...etwa 2 km...ich drehe mich um...sehe die berge...ich laufe...jogge...nach 6 km ereiche ich den see...hinein in den rundweg...regenwald...busch...der weg laesst keinen blick auf die wolkenlage zu...spannung...stopp...blick zurueck...das bergpanorama...mit wolken...aber dass ich ueberhaupt die berge...wunderbar...
nur der see...er spielt nicht so ganz mit...auch berge mit wolken wuerden sich spiegeln...wenn nicht...ein bisschen wind...

und dann das sicher nicht mehr wunderbare...eher...wundervolle...ein kleines bachbett...wenig wasser...der einzige weg in den regenwald...sonst nur buschwerk - jaja, regenwald, ihr muesst euch das so vorstellen, da kommt man, wenn ueberhaupt, nur, aber auch wirklich nur mit einer machete durch - und den nehme ich...zugang zu meinem regenwald...das bewusstsein, dass hier vielleicht noch nie ein mensch war...und das nur etwa 30 m vom rundweg um den see entfernt.

gegen nachmittag, halb 1, komme ich dann zurueck ins hostel...erfuellt...bewundernd...

was ich dann eigentlich fuer zwei tage angedacht habe...ich schaffe es auch noch heute...gletscher...fox glacier...wieder etwa 6 km hin, zum car-park, dann nochmal etwa eine halbe stunde hin und zurueck zum gletscher...
aus dem regenwald ins eis...kaelte umweht mich...die gewalt des eises tuermt sich vor mir auf...ich beruehre ihn...wenn auch nur in seiner fluessigen form, hingehen ist verboten, zu gefaehrlich...
aber...wunderbar wundervolles wird offenbar...in dieser reichhaltigkeit beginnt NZ zu leben...fuer mich...fuer den, der achtsam ist...wahrnimmt...sieht...lauscht...riecht...fuehlt...

ich habe da aus meinem reisetagebuch zu zitieren, nochmal neu kann ich das nicht so formulieren: "9 stunden hier in der natur...vieles vergangene verblasst...im gruen-sumpfigen schwelgen der weiden, des waldes, des wassers...versinkt im sich ergiessenden glueck des genusses... (...) worte, zu schwach, um wirkliches wiederzugeben"

und nun...regen...waehrend ich hier sitze...und schreibe...regen...wald...gehoert irgendwie zusammen...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen